Rahmenrost

Von Christoph Pioro

Ich habe meine TA Ende März 1998 gekauft. Eine Gebrauchte habe ich vergeblich seit einem halben Jahr gesucht und die 2-3 jährigen wurden für 8.500 - 9.000 DM angeboten, so dass ich mich für die Neue und "Bessere" entschieden habe.

Schon lange vor der ersten Inspektion war ich öfters in der Werkstatt um ein paar Kleinigkeiten zu verbessern. Es fing damit an, dass der hintere Bremssattel beim Bremsen laute Knackgeräusche von sich gab und zudem sehr viel Spielraum aufwies. Die Geräusche konnten von der Werkstatt nicht lokalisiert werden und somit wurde der Fehler nicht behoben. Der Ausbau und Einbau des Hinterrades in Eigenregie haben die Geräusche verschwinden lassen und das Spiel des Bremssattels wurde geringer. Auch die Kettenspannung wurde von mir eingestellt, die Werkseinstellung erwies sich als viel zu stramm.

Einige Zeit später ist der Tacho ausgefallen, die Nadel stand still. Nach der Fahrt stellte ich fest, dass die Welle aus dem Tachogehäuse rausgerutscht ist. Daraufhin habe ich die Instrumentenverkleidung abmontiert und die Tachowelle fest angeschraubt. Einige Wochen später passierte das gleiche noch mal. Diesmal bin ich in die Werkstatt gefahren und habe den Fehler beseitigen lassen. Der Mechaniker erzählte von den Mängeln der neuen TA und schraubte die Tachowelle nochmals fest. Bis heute hält sie....noch.

Während der Fahrt störten mich noch einige Klappergeräusche, die im Laufe der Zeit von mir wahrgenommen wurden - anfangs war ich als Anfänger noch mit dem "Fahren" beschäftigt. So habe ich einige Verkleidungsteile ausgebaut und neu eingebaut, das Klappern verschwand sofort. Das einzige Geräusch, das von mir nur schwer lokalisiert werden konnte, war das Klappern der Heckträgerplatte - unter dem Topcase - an der ein paar Querstangen angebracht sind. Eine dieser Stangen war nicht fest und hat beim Beschleunigen ein schönes Geräusch von sich gegeben. Einfaches ankleben hat auch hier schnell für Abhilfe gesorgt.

Der Tankdeckel meiner TA ist undicht, auch wenn man weit unter dem Einfüllstutzen bleibt, schwappt der Treibstoff über und verschmutzt den Tank. Die Werkstatt konnte den Mangel nicht sofort beheben und hat mir empfohlen, "nicht voll zu tanken und nicht stark zu bremsen und zu beschleunigen". Warum nicht einfach das Motorrad stehen lassen?

Die TA ist mein erstes Motorrad, deswegen weiß ich nicht, ob die Mängel "normal" sind oder ob ich zu penibel bin. Zum ersten Punkt, mein Bekannter hat sich in der gleichen Zeit eine Suzuki GS 500 gekauft und hatte bisher keinerlei Probleme trotz höherer Laufleistung. Zu meiner Genauigkeit bleibt anzumerken, die Tatsache sich ein neues Motorrad zu kaufen mit dem guten Ruf der TA und der Preis, der nicht nur für Studenten hartes Arbeiten bedeutet während andere Urlaub machen, spricht für eine gewisse Mängelfreiheit.

Ich habe bis heute 3345 km gemacht, meist bei schönem Wetter und habe das Motorrad zwei mal mit Wasser gewaschen, nachdem ich vom Regen überrascht wurde. Der Pflege meiner TA verdanke ich auch die Entdeckung der Roststellen, der eigentlichen Tragödie.

Im Juni war die erste Inspektion fällig, im August fielen mir vereinzelt die Roststellen auf...

Irgendwann nach der Wäsche und während des Abtrocknens und Einfettens bemerkte ich an den Schweißnähten rostfarbene Flecken. Daraufhin habe ich mir den ganzen Rahmen und das Motorrad genau angeschaut und an folgenden Stellen Rost gefunden:

  • Motorradrahmen:
    • Verbindung Schwinge/Federbein
    • Vorderteil des Rahmens/Lenkgabel
  • Lenkervorbau:
    • unterhalb der Armaturen
  • Lenkerschaft:
    • Lenkeranschlag, Rahmennummer
  • Seitenverkleidungshalterung:
    • jeweils rechts und links
  • Gabelschaftrohr bzw. Gabeljoch:
    • Unterseite
    • Bremsschlauchhalterung rechts
  • Abblätternder Lack an der Schwinge

Daraufhin habe ich gezielt im Internet nach ähnlichen Fällen gesucht, weil ich gedacht habe, ich hätte ein Montagsfahrzeug erwischt. Kurze Zeit später wurde ich fündig. Unter Motorradonline.de gab es einen Geschädigten, dem Honda jegliche Garantieansprüche aufgrund der "hohen Laufleistung" und der "Winterfahrten bei Salz" versagt hat.

Auch im TA-Forum gab es einen TA Fahrer, der seine Maschine wegen erheblicher Rostmängel mittlerweile gewandelt hat und sich eines anderen Fahrzeugs erfreut. Allerdings wurde ihm eine sehr hohe Nutzungsgebühr berechnet, also Vorsicht!

Er gab mir noch ein paar Roststellen an:

  • Halter des Sicherungskastens (Richtung Gabel)
  • Hitzeblechschrauben/Halter an der Schalldämpferanlage unten/Motor
  • Kettenschutzhalterung an der Schwinge
  • Auspuffübergänge Mitte, Schweißnaht Schalldämpfer unten
  • Dämpferhalterung (Guss) unten

Ferner wurde ich darauf hingewiesen, dass bei der neuen TA eine schlampige und Honda untypische Schweißarbeit auffällt. Es sind kleine und mittlere Bläschen im Lack des Rahmens - Sauerstoffeinschlüsse, die Rost begünstigen. Die Schweißnähte wurden nicht richtig behandelt, dort sind Schlackerückstände deutlich zu sehen. Ein Vergleich einer japanischen 95 TA mit dem neuen Modell bringt sofort, auch für den Laien, die Schwachstellen zum Vorschein. Insbesondere sind die Schweißnähte der neuen TA von deutlich schlechterer Qualität.

Auch in der TA-Mailing List wurde über die Probleme der TA geschrieben, unter anderem sind Folgende Mängel zu Tage getreten:

  • Italien - falsche Lenkermontage, original Vorderreifen verursacht Schaukeln
  • Holland - Rost an Kleinteilen (Bremsschlauchhalterung etc.), Tankdeckel undicht, TA Schriftzug am Tank weist Höhenunterschied von 7 cm auf, Lackierung der Plastikverkleidung unregelmäßig - wurde neu lackiert
  • Griechenland - Lackierung der Plastikverkleidung unregelmäßig, frühe Korrosion der Schweißnähte des Rahmens, Rost an diversen Kleinteilen (Schrauben, Muttern etc.), Tankdeckel undicht, Schriftzug unsymmetrisch, Reifen in schlechtem Zustand, Lenker nicht zentriert
  • Schweiz - Tankkorrosion innen, zweimaliger Tankaustausch während der Garantie
  • Deutschland - neuester Fall - Lackablösung an den Speichen und Auspuffrost

Nach den o.g. Erkenntnissen anderer TA Fahrer habe ich mich im Oktober an Honda Deutschland gewandt und habe die Roststellen aufgezählt. Zwischenzeitlich habe ich von einem Sachverständigen die Korrosion dokumentieren lassen und ein Vorgutachten in Auftrag gegeben. Jedoch wurde ich darauf hingewiesen, dass ein exaktes Gutachten sehr kostspielig sei und die Schweißnähte mit Röntgenstrahlen oder Ultraschall untersucht werden müssten, um genaue Erkenntnisse zu erlangen. Das Vorgutachten sollte die sichtbaren Mängel aufzeigen, die Ursachen erläutern und auf die Gefahren hinweisen. Ich erhielt eine telefonische Antwort von Honda mit dem Hinweis, über die Nachbesserung entscheidet grundsätzlich der Händler, den ich zur Rate ziehen sollte. Fehler der Transalp sind bei Honda noch nicht bekannt.

Am gleichen Tag habe ich den Händler aufgesucht, zwar nicht meinen Verkaufshändler aber einen autorisierten Honda Händler. Dieser schaute sich die Bilder an und bedauerte, dass er ohne das Einverständnis von Honda Offenbach keine "großen" Garantieleistungen durchführen könne. Zur Vorgehensweise erklärte er mir, er werde sich am nächsten Tag mit Honda in Verbindung setzen und sich die Genehmigung einholen, dann werden die Korrosionsstellen abgeschmirgelt, mit Lackstift versiegelt und das hält den Rost fern. Ich sollte das Motorrad gleich in der Werkstatt lassen ... NEIN!

Meine TA ist drei Mal in den Regen gekommen, wurde gut geschmiert, geölt und gefettet und stand immer in der Tiefgarage, Kilometerlaufleistung seit März 98: 3.345 km. Den Preis des Motorrades ist jedem bekannt, der Ruf von Honda war bisher vorbildlich und die TA galt als unzerstörbar - und jetzt, einfach nur mit Lackstift drüber und das war's? Dafür habe ich ein neues Moped gekauft? Der Anruf beim Händler, die vorgeschlagene Lackstiftlösung wurde von Honda genehmigt, mehr kann aber wirklich nicht gemacht werden. Eine neue Maschine werde ich niemals bekommen, Honda mache so etwas grundsätzlich nicht, die Hoffnung auf einen neuen Rahmen soll ich auch gleich aufgeben. Der Zuständige Kollege von Honda wollte sich mit mir in Verbindung setzen und einen Besichtigungstermin vereinbaren.

Das von mir gewünschte Bestätigungsschreiben, in dem mir die Kenntnisnahme meiner Mängel bestätigt wird habe ich bis heute nicht erhalten, obwohl mir die Versendung öfters versprochen wurde. Lange tat sich nichts, alle Anrufe und Anfragen bei Honda blieben unbeantwortet, der Mitarbeiter ist leider für eine Woche nicht da, er wird mich zurückrufen, nur er kennt den Fall usw... Schließlich erfahre ich, dass der Händler, bei dem ich die Mängel angezeigt habe, dafür nicht zuständig ist, ich soll mich an meinen Verkaufshändler wenden, auch wenn dieser sich nicht in meiner Umgebung befindet. Ich denke nur, zum Glück habe ich mir nur Angebote von den Händlern im Umkreis von 50 km machen lassen. Pech haben die, die in München wohnen und später nach Hamburg umziehen ...

Jetzt beginnt es ernst zu werden, ich werde vertröstet und der vereinbarte Termin steht immer noch nicht fest. Langsam habe ich die Verschiebungstaktik satt und suche einen Anwalt auf. Kurze Zeit später wird mir der Besichtigungstermin bekannt gegeben, leider zu kurzfristig, so dass weder mein Anwalt noch der Sachverständige daran teilnehmen können, außerdem wurde keiner von denen über den Termin informiert, obwohl darum ausdrücklich gebeten wurde. Die Besichtigung Mitte November verläuft nach der üblichen Taktik. Die Roststellen werden als Rostwasserspuren identifiziert, dabei soll das Wasser, was sich im Rahmen befindet beim Bremsen über die Schweißnähte rinnen und diese Spuren hinterlassen. Kein Problem, es wird fachmännisch nachgebessert, mit Schmirgeln und Klarlack natürlich und nur die sichtbaren Schäden versteht sich. Die Kleinteile werden ausgetauscht. Mehr kann man nicht machen, der Zustand meiner TA "entspricht dem Produktionsstandard" und darüber hinaus werden keine Garantieleistungen anerkannt.

Außerdem wundert sich der Honda Mitarbeiter, dass ich so viel Aufstand mache, Anwalt und der Sachverständige, es sei alles unnötig - aber meinerseits für den möglichen Gerichtsprozess nützlich. Auf den Vorschlag gehe ich nicht ein. Ich verlange eine neue Maschine oder einen neuen Rahmen - daraufhin sagt der Herr von Honda, die neuen Maschinen werden sich genauso verhalten, da sie ebenfalls nach der "neuen Technologie" hergestellt werden und dem gleichen Produktionsstandards unterliegen. Mein Problem sei es, dass ich eine japanische TA möchte, die es aber neu nicht mehr gibt und die so nicht mehr gebaut wird. Die Umstellung der Produktion bringt natürlich Veränderungen mit sich, aber auch Verbesserungen - wird mir gesagt. Auch den Vorschlag, meine TA abzugeben und eine japanische AT gegen Aufpreis zu nehmen, lehne ich ab und verlange eine vernünftige Lösung, schließlich ist die mindere Qualität der neuen TA nicht durch eine Preissenkung ausgeglichen worden, so dass es mein gutes Recht ist, eine gleichwertige Maschine zu verlangen.

Eine Gefahr in den rostenden Schweißnähten besteht nicht, der TÜV wird diese auch niemals beanstanden und schließlich rostet doch jedes Fahrzeug, in der Nähe vom Ruhrgebiet sogar schneller, aufgrund der aggressiven Atmosphäre. Aber nach knapp 3.000 km, sieben Monaten, obwohl ich NIE im Winter gefahren bin (zu meinem Glück) und das Moped gepflegt habe? Der Mitarbeiter scheint mich nicht zu verstehen. Mit der inoffiziellen Aussage eines Händlers konfrontiert, wonach in den Produktionshallen angeblich eine zu hohe Luftfeuchtigkeit die Korrosion verursacht hat, verlangt er die Preisgabe der Quelle - meine "Informanten" werde ich nicht nennen, aber ich war bei fast jedem Händler in der Umgebung. Sobald man Interesse an der TA und der AT zeigt und dann mehr zur AT tendiert, weil die TA angeblich rosten soll, kann man so einiges erfahren ...

Es wird mir eine alte Suzuki gezeigt, obwohl ich Honda gekauft habe. Von Wandlungsfällen oder Garantiefällen ist ihm nichts bekannt, lediglich die Schwingenbeschichtung wurde verbessert, nachdem sich dort der Lack gelöst hat, aber das betrifft mein Modell nicht mehr. Der Hinweis auf eine gerichtliche Einigung oder das Ende meiner Geduld und Freundlichkeit gegenüber dem anwesenden Herrn bringt endlich eine Einigung. Es wird der Vorschlag unterbreitet, den Rahmen und die Schwinge sandstrahlen zu lassen und neu zu lackieren. Die Kleinteile werden ausgetauscht. Eine für mich günstigere Alternative wäre eine Pulverbeschichtung, die ca. 200 DM Mehrkosten soll ich tragen. Honda kann die Kosten nicht übernehmen, weil nur der Werksstandard wiederhergestellt werden kann, die Kosten für Anwalt und Gutachter muss ich tragen, schließlich war doch alles "unnötig".

Ich vereinbare einen Termin in der Werkstatt für Ende Januar, damit es schneller geht und die Werkstatt während der Saison nicht mit einer zerlegten TA blockiert wird. Honda verspricht mir, die Vereinbarung schriftlich zu fassen und mir zukommen zu lassen. Vor der Werkstatt treffe ich einen Lackierer und spreche ihn auf die Pulverbeschichtung an. Diese Methode ist zwar gut gegen Rost, aber der Schwachpunkt sind die Schrauben und andere Befestigungen, da dort die Schicht einfach unter dem Druck abblättert und der blanke Rahmen rostet garantiert. Zu den Kosten sagt er, die Differenz ist unwesentlich, ca. ein paar Mark, das teuerste ist das Sandstrahlen. Anfang Dezember kommt das Schreiben an, jedoch ohne genauere Angaben bezüglich der getroffenen Vereinbarung. Des weiteren wird festgestellt: "... es liegt kein Fehler in Werkstoff oder Werkarbeit vor. Die Korrosion wirkt sich nicht negativ auf die Lebensdauer oder die Stabilität Ihres Motorrades aus. Aus Gründen der Kundenzufriedenheit wird die Korrosion fachmännisch beseitigt. Andere reklamierte Teile werden von Korrosion befreit und ausgebessert ..."

Die Vereinbarung über das Sandstrahlen und Neulackieren wird nicht erwähnt, das fachmännische Ausbessern könnte auch die Lackstift-Methode sein. Und was dann, dann wurde nachgebessert und der Rahmen blüht unter der Verkleidung weiter, oder wie? Am selben Tag bekommt Honda einen Schriftsatz mit der Bitte, die getroffene Vereinbarung, die ich nochmals niederschreibe, zu bestätigen und an mich zu schicken. Ferner frage ich nach dem Grund für die Korrosion, wenn es denn keine Werks- oder Werkstofffehler sind. Langsam wird die Angelegenheit lästig und nimmt immer mehr Zeit in Anspruch, worauf ich keine weiteren Verzögerungen mehr dulden möchte. Nach zwei Wochen bekomme ich immer noch keine Antwort, worauf ich die Geschäftsleitung der Honda GmbH anschreibe und meinen Fall schildere. Ich bin bereit vor Gericht zu gehen und habe eine Motorradzeitung gefunden, die an der Story Interesse zeigt und meine TA einer genauen Untersuchung unterziehen möchte. Falls ich bis Ende der Woche keine Nachricht erhalten sollte, wird die Klage eingereicht und die TA zur Redaktion gefahren.

Zwei Tage später, kurz vor Weihnachten ruft mich der Kundendienstleiter von Honda an und bittet um Entschuldigung der Vorfälle. Nach einem langen Gespräch, wobei der Mangel als ein Schönheitsfehler definiert wird, wird mir die schnellstmögliche Zusicherung der Vereinbarung garantiert. Nebenbei erfahre ich, dass die TA in Japan in einem Volltauchbad behandelt wurden und die in Italien mit der Spritzpistole auskommen müssen. Am letzten Wochenende im Januar habe ich meine TA in die Werkstatt gebracht. Ich sollte mit ca. zwei Wochen Ausfall rechnen. Um die Pulverbeschichtung soll ich mich selbst kümmern, d. h. einen Betrieb finden, der das machen kann. Die Angelegenheit erweist sich nicht als einfach ... Es gibt zwar mehrere Firmen, die solche Arbeiten durchführen, aber es wird mir grundsätzlich abgeraten, eine solche Beschichtung am Motorradrahmen vorzunehmen. Erstens hinterlässt jede fest angezogene Schraube, größere Steinschläge oder "Hänger" Spuren, die sofort rosten, da bei der Pulverbeschichtung keine Grundierung gemacht wird. Aber ich erfahre, dass eine Lackierung etwas teurer als die Beschichtung ist, aus dem einfachen Grunde, dass eine Metallic-Lackierung drei Arbeitsgänge erfordert: grundieren, lackieren und Klarlack auftragen. Die einzig gute Möglichkeit wäre den Rahmen verzinken zu lassen und anschließend zu beschichten. Eine Zinkerei zu finden, die meinen Rahmen in einem Volltauchbad bzw. elektrolytisch verzinkt ist unmöglich bzw. der Preis wäre zu hoch. Die andere und gängige Methode ist das sog. Kaltverzinken, d.h. es wird wie mit einer Spritzpistole eine Zinkschicht aufgetragen. Der Nachteil ist, dass der Rahmen ungleichmäßig verzinkt wird, die Oberfläche ist sehr rau und vor dem Lackieren ist eine Behandlung unumgänglich ...

Es ist doch alles Käse, ich bleibe bei der herkömmlichen Methode - einfach neu lackieren. Doch da taucht ein neues Problem auf, der Rahmen kann nicht gesandstrahlt werden. Durch das Sandstrahlen wird zu viel Material vom Rahmen abgetragen und das kann der Lackierer und mein Honda Händler nicht riskieren. Es wird der Vorschlag unterbreitet, den Rahmen in eine Flüssigkeit zu tauchen, die den alten Lack "wegätzen" soll. Angeblich eine sehr oft angewandte Methoden, die noch nebenbei den Rost in den Hohlräumen beseitigt. Ich entscheide mich, die Sache im Ermessen des Händlers und seines Lackierereibetriebes machen zu lassen - ich will nur meine TA wieder ganz haben! Leider hat der Händler, nach mehrmaligen Telefonaten und Besuchen die TA nicht so schnell hergerichtet. Es gab viele neue Maschinen, die verkauft wurden und diese gingen natürlich vor. Dann entstanden Verzögerungen wegen Personalmangels.

Es wurde mir Versprechungen gemacht, ich würde meine TA kurz nach Karneval wieder haben - außerdem wollte der Händler die Einzelteile nicht lange bei sich in der Werkstatt liegen haben. Kurz nach Karneval wurde sie auseinandergenommen und lag bis Mitte März in Teilen, so viel zu dem Versprechen. Es kam noch der Saisonanfang dazwischen, an dem der Händler eine Saisonparty gab. Der Händler sagte klipp und klar: er kriegt die Reparatur nicht so gut bezahlt, wie von einem Privatmann. Honda zahlt nur einen Pauschalpreis und wegen Personalmangels in der Werkstatt verzögert sich die Angelegenheit um einige Zeit.

Mittlerweile sind fast zwei Monate verstrichen, zwischenzeitlich hat mein Händler den Rahmen endlich lackieren lassen aber es gab Lieferschwierigkeiten der Teile von Honda. Angeblich wurden mehrmals verrostete Teile geschickt, die wieder zurück gegangen sind... Jetzt warte ich auf das Lenkkopflager, das soll beim Rahmenausbau immer ersetzt werden und Honda hat Lieferprobleme, weil das Ersatzteil beim Händler nicht vom Lager zu bekommen ist.

Tja, ich rate jedem, der Honda in Anspruch nimmt, einen festen Termin zu vereinbaren an dem die Reparatur erledigt werden soll - sonst könnt ihr mächtig Druck machen.

Ungefähr Mitte März kann ich meine Maschine abholen, nachdem ich schon fast vergessen habe, wie man Motorrad fährt. Allerdings sieht der Rahmen super aus, es wurden alle rostenden Teile ausgetauscht und durch neue ersetzt bzw. neu lackiert. Am Rahmen wurde eine Hohlraumversiegelung gemacht. Die Schwinge wurde neu lackiert und am Tankeinfüllstutzen der Lack abgeschliffen, damit kein Sprit mehr ausläuft.

Mit der Arbeit bin ich sehr zufrieden, mal sehen was die Zukunft bringt, hoffentlich kein Rost! Aber die Kundenfreundlichkeit von Honda, die lässt zu wünschen übrig... es gab nicht einmal neue TA Kataloge auf der Messe in Dortmund, obwohl ich schon vor Weihnachten bei einem Kölner Händler die neuen Kataloge und die neuen Farben gesehen habe. Da hilft auch keine Reorganisation.

Die Bilder dazu...

Kommentare:

Robert Merklinger

Hallo TA Fahrer,

 

fast ausnahmslos alle 700er sind von der Qualitätsseite her gesehen Schrottböcke bis auf den Motor.

Ich habe 2 neuwertige gekauft mit ganz wenigen Kilometern, 15 und 18 Monaten alt mit Komplettausstattung.

An beiden rosten Rahmen und Schwingen sowie auch die Speichen, schlimmer wie vor 30 Jahren ein Fiat im Prospekt.

Auch eine 125er Varadero, ebenfalls neuwertig gekauft, mit vielen Lackabplatzern und allesamt miese Schrauben (einmal raus & wieder rein und schon kaputt).

 

Habe mich dann über diesen Mist per Mail in Offenbach beschwert…. keine Rückantwort.

Erst nach einer zweiten Mail mit Androhung mich in den einschlägigen Zeitschriften Motorrad usw. meine Meinung zu äußern erhielt ich einen Anruf vom dortigen Leiter der Serviceabteilung. Man bestätigte meine schlechten Erfahrungen und sagte mir auch, dass seit die Dinger in Italien, und noch schlimmer in Spanien gebaut werden, ist die Qualität dahin.

Da ich selbst eine 18 Jahre alte VFR fahre, dachte ich mir mal die neue Crossrunner zu testen, ob denn das was wäre. Bekam das Ding mit 3500 Kilometern. Läuft super, ist handlich, bremst wie der Teufel, aaaaber rostige Schrauben uuund ein verrosteter Chromnickelstahlauspuff.

Honda ist bis auf die Motoren nur noch Murks hoch 5. Solchen Mist hatte früher Suzi und Kawa… die haben total aufgeholt und Yamaha liegt dazwischen irgendwo. Wenn man den Honda Schrott nur 1-2 Jahre fährt kann man die dann nur noch für schlechtes Geld verkaufen oder man erwischt einen Verkäufer der es pflegetechnisch echt drauf hat und das Ding dann weiter so handhabt. Alles andere ist für den Arsch bei den Dingern.

Ich werde meine VFR behalten… sieht aus wie aus dem Laden vor 18 Jahren. Die Vara und TA´s pflege ich wie immer möglich.

Trage mich mit dem Gedanken die komplett zu zerlegen und alles Strahlen und neu zu lackieren und mit TOP chromnickelschrauben wieder zusammenzubauen, dann aber unverkäuflich.

 

Fazit: HONDA nixxer mehr da, auch noch die teuersten aus Japan !!!