Bericht vom ITT 2001

24.-27.5.2001 in Augustfehn

Lange eilte der Ruf des ITT, welches im jährlichen Wechsel vom Transalpclub Nederland und den Transalp-Freunden Deutschland ausgeführt wird, seiner Zeit voraus. Nun, Ostfriesland schien nicht gerade die attraktivste Motorradtouren-Region, doch man ließ sich ja gerne überraschen. Allerdings wurde eine Transalpveranstaltung wieder im Norden der Bundesrepublik abgehalten, was einige des TAFD doch von der Teilnahme abhielt.

Donnerstag

Unsere Anreise am Vatertag erfolgte problemlos als Franky, Jan und ich mit der TA aus Düsseldorf aufbrachen, um uns mit Jörg, Kiki, Michael, Torsten und Nicole um 11.30 zu treffen. Bei Kaiserwetter wies uns Kiki den Weg. Erst die BAB31, dann locker durch Holland und Ostfriesland, bis wir nach einer Mittagspause bei Nordhorn um 17.30 am Ziel ankamen. Wir waren mit unserem Doppelzimmer zufrieden, andere waren beim Anblick der Sanitäreinrichtungen für Zelt und Gruppenunterbringung nicht so begeistert. Der Anreisetag ließ sich somit ruhig an, T-Shirts und Taschenmesser wurden verteilt und die Organisatoren gaben sich viel Mühe. Selbst aus Italien waren zwei Vertreter anwesend: Giovanni mit einer AT und Stuart mit einem TA-Cafe-Racer-Umbau mit Vespa-Schlussleuchten und schmalen Doppelscheinwerfern. - naja wem´s gefällt. Der Abend verlief dann gesellig und ruhig, Per Ohl aus Schweden begeisterte mit einer Dia-Show mit herrlichen Fotos über seine Abenteuer wie Endu-Ro-Mania und ähnlichem. Danach waren alle so ziemlich platt von der Anreise.

Freitag

Herrliches Wetter, Frühstücksbuffet mit dem nötigsten und gute Laune ließen dann Hunger auf die erste Tour des Tages mit Höhepunkt auf einer georderten Kart-Bahn aufkommen. Mit Olaf und Conni, Nele, Udo, Andreas und uns beiden tourten wir dann zum Transrapid, der leider nicht fuhr, durch wirklich schöne weitläufige Landschaften. Über ruhige Strassen und Felder ging es dann durch das Emsland und die niederländische Republik Groningen, bei Leer zu Mittag beim Italiener und abends zur Kartbahn.

Unsere Gruppe entschloss sich, beim Anblick der Horde, die sich auf vier Rädern mal wie Klein-Schumi fühlen wollte, geschlossen in Augustfehn einen Eisbecher zu schlabbern, war auch schön. Per Ohl hat einigen unserer TAlern mal gezeigt, wie ein Schwede es mit deutschen Geschwindigkeitsbegrenzungen hält, sodass einige der Verfolger dann erschöpft aber gesund recht früh in der Koje verschwanden. Abends dann hungrig aufs Abendessen blickten wir dann ziemlich angeekelt, auf das, was man dort unter Buffet verstand. Naja, mal probieren und das war´s. Am Lagerfeuer ging es dann zünftig zu, und die ins Land kriechende Nacht war an den wärmenden Flammen besonders gut zu ertragen. Einige Nachzügler kamen am Abend noch, um mit uns zu feiern. Im Partyzelt wurde dann Party gemacht, wie es manch einer von unseren holländischen Freunden kennt. Beats bis zum abwinken, im Schlafzelt hielt man es ohne Ohrenstöpsel fast gar nicht aus, einige TAFDler machten hier wohl ihrem Unmut Luft und wollten den Stecker rausziehen.

Samstag

Schönes Wetter, ein bisschen schwül und irgendwie unausgeschlafen sollte das ITT dann mit Höhepunkt des Besuches einer Sandsuhle weitergehen. Beim Frühstück stand für mich fest: Heute nur Cappuccino-Tour. Einige machten das vorgeschlagene Programm mit und besuchten Hafen- oder Matjesfeste, Leuchttürme oder Robbenstationen. Andere machten auf eigene Faust und testeten ihr GPS auf Funktionstüchtigkeit, was bei den Mitfahrern wegen der Winzigkeit der befahrenen Strassen große Begeisterung hervorrief. Wir genehmigten uns alleine in Norddeich dann einen Krabben-Cocktail "allererster Güte". Und befuhren dann die Nordküste und erfuhren, das Aurich und Emden recht schnieke Städte sind. Zurückgekommen stellten wir dann bedauernd fest, dass die Sandgrube von Einheimischen dicht gemacht wurde, allerdings nisteten in den Grubenwänden wohl seltene Schwalben, da nahm ich gerne Abstand. Franky hatte vorher aber noch das "Glück" sich im Sand ablegen zu dürfen, passiert ist ihm und der TA aber nichts. Von der Pleite des Nichtimsandwühlen wohl frustriert und übermütig machte sich ein Holländer dann daran in Badelatschen sein Mopped in die Gegend zu schmeißen, die Masse grölte. Bei einem Riesenspanferkel, was wohl die Stimmung über die dürftige Unterkunft ein wenig wett machte, ging es dann auf die letzte Nacht zu. Am Lagerfeuer wurde dann noch gequatscht und Benzin geredet, bis der Krach aus dem Partyzelt dann so laut wurde, dass man es in seiner Nähe nicht mehr aushielt. Naja für mich ein Bier noch, und dann ab aufs Doppelzimmer. Andere hatten da schon wieder Theater wegen der Partymusik. Einige von uns waren vorher schon abgereist.

Sonntag

Packen, frühstücken und schnell heim war meine Devise. Andere ließen es ruhiger angehen, so fuhr ich allein zurück. 320km über Nordhorn in rund 3,5 Std. Franky, der noch mit den anderen zurückfuhr, war etwa vier Stunden später daheim. Die haben allerdings eine große Pause gemacht.

Fazit

Das ITT war sehr gut organisiert. Die Unterkunft ließ sich bei einer solch großen Masse von Menschen vielleicht auch nicht besser wählen. Für viele, die zum ersten mal dabei waren, hat es mit Sicherheit nicht das erfüllt, was andere von den vorherigen Treffen erzählten. Die Ausstattung des Zeltplatzes in unmittelbarer Nähe einer Regional-Bahn-Verbindung, die laute Musik aus dem Partyzelt, die schlechten sanitären Ausstattungen und das dürftige Essen wurden durch die Freundlichkeit der Teilnehmer, das supergute Wetter und die Tatsache, dass diesmal nichts schlimmes passiert ist für uns allerdings wett gemacht.

Offiziell anwesend waren 125 Personen.
Geschätzte Anzahl an Transalps ist 75.

Es sind gottseidank keine Unfälle gemeldet.

Stefan (Sprengli) mit Ekaterina Sprengler